Stadtwanderweg 5 – am Hang des Bisamberges

Wie angekündigt, berichte ich über meine (Kurz-) wanderung am Hang des Bisamberges – oder ist es doch eher ein ausgedehnterer Spaziergang? Die Gehzeit von etwa 2,5 Stunden würde eher letzteres nahelegen, vielleicht war’s aber auch nur der vormittäglichen Kälte am Silvestertag des alten Jahres geschuldet, dass ich deutlich schneller unterwegs war, als die 3-4 Stunden, die in der offiziellen Wanderbroschüre angegeben sind.

Start und Ziel befinden sich bei der Endstation der Straßenbahnlinie 31 in Wien Stammersdorf und zunächst habe ich der Josef Flandorfer Straße zu folgen bevor ich nach rechts in die Luckenschwemmgasse einbiege undbis zur Kirche bei der Kreuzung Liebleitnergasse/Clessgasse vorgehe.

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kurz vor der Stammersdorfer Kirche

Eine Besichtigung der Kirche erspare ich mir – ich hatte im letzten Herbst auf dem Österreichischen Jakobsweg da so eine Art „Overkill-Erlebnis“ mit Kirchen. Ab der Clessgasse tauche ich so richtig in die Heurigengegend von Stammersdorf ein und weiß, hier beginnt das Weinviertel, obwohl ich noch gar nicht niederösterreichischen Boden betreten habe. Bereits nach ein paar Schritten wird der Wanderer über den Begriff „Heurigen“ aufgeklärt.

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Was darf sich „echter Wiener Heuriger“ nennen?

Die nun folgende Neusatzgasse ist eine typische Kellergasse, wenn auch nicht so vermarktet wie die „Stammersdorfer Kellergasse“, wo alljährlich die Wein- und Sturmfeste stattfinden.

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Weinkeller in der Neusatzgasse

Der Wanderweg führt mich weiter zum sog. ‚Steinernen Kreuz‘ und über einen Parkplatz in die Senderstraße (Beitragsbild) mit weiteren Weinkellern. Hier beginnt der Weg auch zum Bisamberg anzusteigen. Ich muss dabei achtgeben, nicht die Abzweigung auf den Wiesenweg zu verpassen, auf dem ich die Stelle, wo früher der hohe Sendemast stand, umgehen sollte. Mir wäre sonst diese Aussicht auf die Stadt entgangen.

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auf dem Sender-Rundweg

Hier auf den freien Höhen des Bisamberges ist es doch schon etwas windig und bei ein paar Minusgraden fühlt sich das unangenehm kalt an. Also gleich weiter zum Kontrollstelle „Magdalenenhof“. Hurra, ich hab den ersten Stempel im Wanderpass! Der Wirt wirkt etwas gestresst, obwohl außer mir kein weiterer Gast da ist – also gleich rauf zur Eichendorff-Höhe, dem höchsten Punkt dieses Stadtwanderweges.

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bei der Eichendorff-Höhe mit Gedenkstein

Auf dem Kallusweg gehe ich zunächst leicht und dort, wo dieser in den Promenadenweg Falkenberg einmündet steiler bergab in Richtung Hagenbrunnerstraße und Herrenholz.

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am Promenadenweg Falkenberg 1 – von da oben komm ich her
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am Promenadenweg Falkenberg 2 – durchs Weinbaugebiet Richtung Herrenholz

An den Weg am Herrenholz entlang kann ich mich noch gut erinnern, ich bin den Weg nämlich schon einmal in der umgekehrten Richtung gegangen. Damals war’s matschig und ich mußte des öfteren mal auf den angrenzenden Acker ausweichen. Diesmal ist alles hart gefroren und auch die Botanik stellt für mich kein Hindernis dar. In der warmen Jahreszeit sieht das wohl etwas anders aus.

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Pfad entlang dem Herrenholz

Nach dieser Passage schwenkt der Weg wieder zurück in Richtung Ausgangspunkt in Wien Stammersdorf. Sollten Wanderer in der Luckenholzgasse laute Knallgeräusche vernehmen, dann liegt das daran, dass ein Schießplatz gestreift wird.

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via Luckenholzgasse back to Stammersdorf

Bald erreiche ich wieder die Clessgasse, allerdings ein wenig weiter östlich als beim Anstieg zum Bisamberg. In einem leichten Rechtsbogen folge ich dieser hinab zum Freiheitsplatz im Zentrum des alten Ortskernes.

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am Freiheitsplatz in Stammersdorf

Die Wanderung ist hier praktisch zu Ende. Nur noch die Stammersdorfer Straße bis zur Endstelle der Straßenbahn ist zu absolvieren, wo sich der Kreis des Stadtwanderweges 5 wieder schließt. Ich habe sicher schon spannendere Wanderungen gemacht, fürs spontane Winterwandern finde ich diesen Rundweg aber sehr geeignet. Ich bin den Weg in der umgekehrten Richtung schon mal gegangen, die Eindrücke sind jedoch ein wenig verschieden, wohl auch dem unterschiedlichen Belichtungsverhältnissen geschuldet. Allein war ich jedenfalls trotz der Kälte nicht in der Gegend unterwegs, denn einige größere Wandergruppen hatten an diesem Vormittag ähnliches vor wie ich. Bald wird’s mit einem weiteren Stadtwanderweg beim Stempeln weitergehen – ich freu mich schon darauf!

6 Kommentare zu „Stadtwanderweg 5 – am Hang des Bisamberges“

  1. der ganze „rundumadum“ fehlt mir auch noch, nehm‘ ihn mir immer wieder vor, aber dann ist ja soooo viel zu tun 😉

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      1. auch diese werden warten müssen 🙂
        Aber Danke für den Hinweis!

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  2. Wir kannten den Weg auch nur verkehrt rum, hauptsächlich in den „stürmischen Zeiten“ :-).
    Ein gemütlicher Stadtwanderweg, wir waren letzen Dienstag bei Frühlingswetter unterwegs. Nur schade, dass die netten Einkehrmöglichkeiten nicht mehr sind :-(.

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