Nordalpenweg 01: zwischen Saalach und Inn

Mein erster Versuch, wieder zum Gasthof Hirschbichl zurückzukehren, scheitert Ende Juni kläglich. Bereits im Vorfeld während der Tourvorbereitung läuft es nicht ganz rund und ich kann in Lofer kein Quartier für die erste Nacht vorreservieren. Am Abreisetag führt ein jähes kurzes, aber intensives Gewitter zu einer Verspätung beim Aufbruch, so dass ich zurückstecke und die gesamte Tour spontan verschiebe.

So viel zur Vorgeschichte. Der zweite Versuch Mitte Juli klappt deutlich besser und ich bekomme vorab auch ein Zimmer in Lofer.

16.07.2017: vom GH Hirschbichl nach Lofer, 15 km;

Weil ich den Gasthof Hirschbichl kulinarisch in recht guter Erinnerung habe, mache ich das, was ich stets tue, wenn ich westlich von Salzburg aktiv bin. Ich fülle zunächst einmal meinen Magen. In dieser Zeit kann ich auch ein wenig darüber nachdenken, welche Wegvariante ich anschließend nach Lofer nehmen werde. Ich bevorzuge den Normalweg über St. Martin, da ich die Alternative auch später noch im Rahmen des Arnoweges ausprobieren kann.

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wieder im GH Hirschbichl

Bei der Weggabelung angekommen, fühle ich mich in meiner Entscheidung bestätigt, denn der in den Graben hineinführende Arnoweg ist vom ersten Meter an sehr verwachsen und bei Feuchtigkeit eher ungut. Also mache ich mich von der Kreuzung „Hufnagel“ auf in Richtung „Eiblkreuzung“, wo ein gelbes 401er Schild in die falsche Richtung (nach links) weist. Demnach soll der Wanderer der Radstrecke zur Mühlgrabenkapelle hin folgen, was bedeuten würde, dass man die Eiblkapelle umgehen würde. Deshalb gehe ich an der Kreuzung geradeaus und fünf Minuten später ist die Eiblkapelle auch schon erreicht.

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bei der Eiblkapelle

Von da an fällt der Weg steiler zum Mühlgraben hin ab, wo wie bereits erwähnt auch eine Kapelle steht und der Radweg kurz gekreuzt wird.

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weiter unten bei der Mühlgrabenkapelle

Der Wanderweg biegt sogleich nach links ab und folgt dem Lauf des Wildenbaches nun bis ins Tal. Ich gehe zwar durch ein enges Tal (Wildenbachschlucht) hindurch, mit einem Klammweg auf Steigen so wie in der Bärenschützklamm oder der Dr. Vogelsang-Klamm hat das alles aber nichts zu tun und meine Befürchtung vom letzten Mal stellt sich somit als unbegründet heraus. Im Tal finde ich zur Abwechslung einmal einen netten, sanften und nicht geschotterten oder asphaltierten Wanderweg nach St. Martin bei Lofer vor. Vorbei an der Gesteinsformation „Fuchsloch“ komme ich in den Strohwollner Park und danach auf die Straße nach Strohwolln, die sich hinter dem Ort  wieder in einen Waldweg verwandelt. Hauptattraktion ist hier der angeblich schönste Campingplatz Europas am anderen Ufer der Saalach. Auf diesem Weg komme ich auch an Scheffsnoth – einem Ortsteil von Lofer – vorbei.

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vorbei an Scheffsnoth

Die Saalach wird überquert und schon befinde ich mich im Zentrum von Lofer, wo ich im Gasthof „Bräuschmied“ ein Zimmer vorreserviert habe.

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das Zentrum von Lofer vor der Kulisse der Loferer Steinberge

Bei einem abendlichen Spaziergang durch Lofer entdecke ich, dass es zwei Aufstiegsvarianten zur Kapelle auf dem Kalvarienberg gibt. Eines sei bereits vorweg genommen: Sie dürften beide gleichwertig sein.

 

17.07.2017: von Lofer via Klemmerichsteig zum Straubinger Haus, 27 km;

In den letzten Jahren hat sich auf diesem Teilstück für Weitwanderer einiges zum Schlechteren verändert. Fiel zuerst der Gasthof auf der Steinplatte als Unterkunft aus, so folgte ihm bald darauf auch das Haus „Gertraud in der Sonne“ auf der Loferer Alm, welches seit 2014 nur noch in den Wintermonaten eine Unterkunftsmöglichkeit bietet. Als Resultat daraus bleibt für mich eine recht lange Tagesetappe übrig, die mich (ohne Vorreservierung) bis zum Straubinger Haus etwa 1000 Hm oberhalb von Erpfendorf führen soll. Aus diesem Grund frühstücke ich nicht um acht Uhr im Gasthof, sondern bereits um 06:15 Uhr beim nahen Bäcker. Kurz vor 06:45 Uhr starte ich dann und wähle die Aufstiegsvariante bei der Talstation der Seilbahn.

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Lofer am Morgen kurz nach dem Start

Nach kaum einer Viertelstunde treffen sich beide Varianten bei der Kapelle auf dem Kalvarienberg.

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am Kalvarienberg

Ab da wird’s dann steiler und ich bin froh, dass ich den Aufstieg schon zu früher Morgenstunde machen darf (später wird die Sonne hier – obwohl im Wald – tüchtig heizen). Knappe zwei Stunden benötige ich bis zum Beginn der Bräugföllalm, wo ich anfangs direkt die Wiese empor und später in zwei oder drei Serpentinen bis zur Almhütte steige.

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Bräugföllalm

Bei der Wegteilung hinter der Hütte entscheide ich mich für den Gföllsteig hin zur Loferer Alm. Der Weg über das Grubhörndl – sicher interessant und aussichtsreich – erscheint mir angesichts der Etappenlänge kaum machbar. Einmal muss ich kurz vor der Unterquerung der Seilbahn auf einer Forststraße achtgeben, nicht den nach rechts wegzweigenden Pfad zu verpassen. Auch die Markierung ist für meine Gehrichtung alles andere als günstig angebracht. Am Ende habe ich noch einen steilen Skihang bergan zu meistern und bin endlich nach knapp dreieinhalb Stunden auf der Loferer Alm.

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auf der Loferer Alm

Zur Regeneration suche ich mir das Haus Schönblick aus, bevor es über die Almen weiter in Richtung Klemmerichsteig geht. Der Steig dürfte in den letzten Jahren wieder etwas besser hergerichtet worden sein, trotzdem ist er bei Nässe eher nicht zu empfehlen.

Kurz zur Charakteristik: Am Anfang kann man zwischen einem sumpfigen Waldpfad und einer parallel dazu führenden gerölligen Forststraße wählen. Beides ist kein Genuss. Das geht so bis zu einer markanten Linkskurve in einer Senke, wo ein Pfad abrupt nach links in die teilweise mannshohe Botanik abzweigt, so dass mancherorts der Weg nicht mehr erkennbar ist (nur die Markierung an den Bäumen helfen da bei der Orientierung). So geht es durch mehrere Gräben hindurch bis zu den ersten Holzstegen.

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Holzsteg am Klemmerichsteig

Später folgen dann auch ein- oder zweimal Seile und Trittbügel, um meterhohe Felsstufen zu überwinden.

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zu überwindende Felsstufe am Klemmerichsteig

Etwa drei Stunden bin ich auf dem Steig unterwegs und erst gegen Ende treffe ich auf eine Vierergruppe, die zur Loferer Alm hin will. Als mich der Wald wieder frei gibt, breitet sich vor mir die Kammerköhralm aus und je näher ich der Steinplatte komme, desto belebter werden die Wege wieder.

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Kammerköhralm

Typisch eigentlich, kann man doch von Waidring mit der Seilbahn hier heraufkommen. Die Mösenalm im Dreiländereck Bayern – Salzburg – Tirol lasse ich links liegen und wende mich der Stallenalm zu, wo ich dem kulinarischen Angebot nicht widerstehen kann. Meine Beinchen freut’s.

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auf der Stallenalm wartet Kulinarisches auf mich

Zweieinhalb Stunden Gehzeit sind im Wanderbuch noch bis zum Straubinger Haus angeführt. Einige Almen sind da noch zu passieren, so zum Beispiel die Brennhütte und die Durchkaseralm. Der Wanderweg umgeht auf diese Weise einen tiefen Taleinschnitt, der auf meiner Karte „Pfanne“ genannt wird.

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noch vor der Durchkaseralm: Blick zur Steinplatte
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Aussicht zu den Hohen Tauern kurz vor dem Eggenalmkogel

Hart an der deutsch-österreichischen Grenze entlang folge ich ihm hinein in die linke Flanke des Eggenalmkogels und hinüber zur Hochtrittalm. Noch ein kurzes Stück, dann ist das Straubinger Haus auf der Eggenalm endlich sichtbar.

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Endlich geschafft! Straubinger Haus und dahinter der Wilde Kaiser

Ein paar Minuten noch, dann melde ich mich dort am bereits sehr späten Nachmittag für die Nacht an. Es ist nicht viel los auf der Hütte. Den Grund dafür entnehme ich einem Zettel beim Eingang. „Wegen Problemen mit der Energieversorgung nur Notbetrieb“ steht da geschrieben. Aus früheren Internet- und Blogberichten schließe ich, dass das wohl hier ein Dauerzustand ist. Das bekomme ich später in Griesenau auch bestätigt. Ich bekomme allerdings dennoch meinen Schlafplatz und auch eine warme Mahlzeit, nur beim Waschen gibt’s gehörige Einschränkungen.

 

18.07.2017: vom Straubinger Haus nach Griesenau, 21 km;

Die Etappe vom Vortag hat mich einiges an Kraft gekostet und das werde ich heute noch zu spüren bekommen. Aber der Reihe nach. Geplant ist, nach Erpfendorf abzusteigen und dort eine größere Pause einzulegen, um danach zur Prostalm aufzusteigen und auf diesem Weg der Straße im Tal auszuweichen. Danach soll der Abstieg nach Griesenau erfolgen und ins Kaiserbachtal möchte ich auch noch hinein, weil ich beabsichtige, auf der Fischbach- oder der Griesneralm einen Schlafplatz zu organisieren. Doch es kommt ganz anders.

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Eggenalm mit dem Straubinger Haus
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Abstieg nach Erpfendorf: Sicht zu den Hohen Tauern und zum Kitzbüheler Horn

 

Es soll heute sehr heiß und schwül werden und mit hoher Wahrscheinlichkeit am Nachmittag gewittrig. Bereits im Straubinger Haus lässt man mich nicht allzu früh weg, denn erst um halb acht gibt es ein Frühstück, welches ich mangels Alternative nicht auslassen will. Als ich dann endlich wegkomme, wähle ich nicht die weit ausholende Forststraße, sondern den direkten Abstieg nach Erpfendorf, für den etwa drei Stunden Wegzeit zu veranschlagen sind. Die erste Stunde führt der Weg über Almgebiet. Der Weg ist in diesem Bereich vom Weidevieh oft aufgewühlt und der Boden tief. Ich muss oft mühsam ausweichen.

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Abstieg nach Erpfendorf: oben mühsam über Almboden, aber mit Sicht zum Wilden Kaiser

Danach komme ich in den sehr steilen Abschnitt durch den Bergwald, also alles andere als eine Strecke zum Tempobolzen, denn einen Fehltritt oder einen Ausrutscher kann ich mir hier nicht erlauben. Auch, wenn es am Foto nicht so arg wirkt, aber beim Übergang in den mittleren Teil des Abstiegsweges muss ich mich in Tippelschritten eine steile Wiese mit hohem Gras hinuntertasten, weil ich den Wegverlauf kaum erkennen kann.

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besagte Wiese im mittleren Abschnitt mit Aussicht auf Erpfendorf

Weiter unten führt der Weg dann sogar 30 Meter der Länge nach durch ein Bachbett hindurch. Beim Golfplatz angekommen, bin ich total erledigt und die etwa 1000 Höhenmeter gefühlt bergauf gegangen. Die feuchte Wärme hat gnadenlos zugeschlagen. In der im Wald stehenden Luft bin ich für Insekten aller Art Freiwild. Zwanzig Minuten sind es noch bis zur Labstation in Erpfendorf – so glaube ich jedenfalls zu diesem Zeitpunkt.

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Schon fast unten beim Golfplatz und im Tal der Großache

Ich mache eine halbe Platzrunde außerhalb der Umzäunung und komme zur Straße nach Kössen. Hier wäre rechts weiter zu gehen, ich aber wende mich links nach Erpfendorf hinein und der Jausenstation „Hexenhäusl“, welche ich schon vom Österreichischen Jakobsweg im vergangen Jahr kenne, zu. Doch oh weh!!! Diese hat just an diesem Tag den letzten Tag wegen des einwöchigen Urlaubes geschlossen. Ins Hotel mag ich nicht essen gehen, also bleibt nur der nahe gelegene Spar, wo ich ein mickriges Sandwich erstehe. Damit setze ich mich auf eine schattige Bank bei der Straßenkreuzung, esse es auf und mache mich von dannen, weil schön ist es hier nicht – zuviel Verkehr! Mental geht es mir jetzt nicht sehr gut. Die fehlende Regenerationsphase und die Aussicht erst in zweieinhalb Stunden nach 500 Höhenmetern bergan auf der Prostalm einzutreffen, sowie die unsichere Wetterentwicklung lassen mich meinen Plan abändern und im Tal bei der Großache verbleiben. Immerhin spendet das Ufergebüsch ein wenig Schatten. In Kirchdorf in Tirol falle ich in die erstbeste Gaststube ein, die auf meinem Weg liegt. Der servierte Radler ist in kaum einmal zwanzig Minuten leer und ich bin wieder auf dem Weg nach Gasteig – meist auf der Straße und kurz einmal auch auf einem Waldweg.

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Ankunft in Gasteig

Der Vorteil dieser Route ist, dass es hier herunten deutlich mehr „Tankstellen“ für mich gibt, die weiteren bis Griesenau werden allerdings allesamt von mir ausgelassen. Die geschätzte Zeitersparnis gegenüber der Variante „Prostalm“ würde ich mit einer bis eineinhalb Stunden beziffern.

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Gasthof in Griesenau

In Griesenau bleibe ich dann auch, nicht zuletzt deshalb, weil über dem Wilden Kaiser eine Gewitterwolke aufsteigt.

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Gewitterstimmung über dem Wilden Kaiser

Nach der Hitzeschlacht und den Anstrengungen vom Vortag muss ich einfach in den Ruhemodus herunterfahren und meine Batterien für den nächsten Tag wieder aufladen. Im Gasthof wird das unterstützt und ich darf die dortige Kneippanlage benutzen.

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hier wird einem Wanderer kalt – warm gegeben

In Gesprächen mit den Wirtsleuten über Tirol, den Tourismus, diverse Förderungen und die Piefke-Saga lasse ich den Tag ausklingen.

 

19.07.2017: von Griesenau nach Kufstein, 23 km;

Mit der Übernachtung bereits im „Gasthof Griesenau“ verbleibt für den letzten Tourentag nun ein längeres Stück Weg. Ist aber kein Problem, denn laut Wanderbuch ist das Ziel in etwa sieben Stunden zu erreichen. Das heutige Wegprofil sieht so aus: Aufstieg im Kaiserbachtal zum Stripsenjoch mit der gleichnamigen Schutzhütte und Abstieg in das Kaisertal und von dort zum Talausgang nach Kufstein.

Bei bewölktem Himmel und ein paar Regentropfen starte ich gegen acht Uhr beim Gasthof und bin auf der Stelle auf der ins Kaiserbachtal führenden Straße, auf welcher für Fahrzeuge auch ein Obolus eingehoben wird. Wanderer haben bald die Möglichkeit auf eine kostenlose und an diesem Werktag eher einsame Schotterpiste zu wechseln.

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zu Beginn am Kaiserbach entlang

Die Fischbachalm streifend steigt der Weg bis zur Griesner-Alm nur sanft an. Dort endet auch die Mautstraße mit zwei größeren Parkplätzen. Mit der Einsamkeit ist es von nun an vorbei. Ach, dieses gehfaule Touristenvolk!

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Suchbild: die Griesner-Alm

Deutlich steiler und gewundener wird’s ab der Alm. Später kommen dann noch nervige Stufen hinzu. Just ab dem Beginn des steilen Abschnittes kommt auch die Sonne immer mehr hervor und bringt mich im obersten Teil noch ordentlich ins Schwitzen. Immerhin ist das Stripsenjochhaus schon zu sehen.

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Blick zum Stripsenjoch – da geht’s hinauf

Am Ende schmiegt sich der Weg an die Wände des Wilden Kaiser. Noch ein paar Schritte und ebenso viele Schnaufer, dann bin ich da und ordere mein wohlverdientes kühles Getränk.

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der geografische Höhepunkt des Tages – das Stripsenjochhaus

Vom Stripsenjochhaus kann ich beinahe die gesamte Tagestour von oben überblicken. Hier die Aussicht Richtung Osten:

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Aussicht vom Stripsenjoch zur Griesner-Alm

Nach Westen zu lässt sich sogar das gesamte Kaisertal überblicken:

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Kaisertal vom Stripsenjoch aus

Der Abstieg ins Kaisertal bietet wieder unzählige Stufen zunächst im Krummholz und später im Wald. Eine gute Stunde bin ich unterwegs, als mein Magen zu knurren beginnt. Das Hans-Berger-Haus interessiert mich aber noch nicht – auch, weil es geschlossen wirkt. Von der Hütte weg zum Anton-Karg-Haus hat man für die folgenden zwanzig Gehminuten zwei Möglichkeiten. Die offiziell beschilderte – wenig interessante –  über die Forststraße, sowie einen ausgeschilderten Fußweg, den auch ich einschlage, schließlich bin ich für jede Abwechslung dankbar und Forststraßen sollten ja noch genug kommen. Im Anton-Karg-Haus gönne ich mir ein deftiges Mittagsmahl.

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Anton-Karg-Haus

Der unschwierige Weiterweg auf einer breiten, staubigen Schotterstraße bringt mich zu einer Jagdhütte („Klaushütte“), wo der Nordalpenweg über einen Waldpfad (hurra, erdig!) zur Antoniuskapelle bergan abzweigt.

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Abzweigung bei der „Klaushütte“

Ab der Kapelle mehren sich wieder die Spaziergänger und Halbschuhtouristen, ein untrügliches Zeichen, dass Kufstein nicht mehr weit ist.

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Antoniuskapelle – dahinter der Pendling

Von der Kapelle gehe ich kontinuierlich bergab zum Pfandlhof und kurze Zeit danach zum Veitenhof. In ersterem genehmige ich mir einen Kaffee.

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Pfandlhof

Von nun an ist Kufstein mit seiner Festung auf einem Hügel deutlich auszumachen.

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Kufstein mit Festung und dem Hausberg Pendling

Der Wegverlauf führt allerdings zunächst nicht direkt in die Stadt hinein, sondern noch um den abstreichenden Kamm herum und mittels vieler Stufen hinab bis zu einem Parkplatz. Von da weg über die Brücke in den Stadtteil „Obere Sparchen“. 01er-Markierungen finde ich hier keine mehr, aber die Festung ist ein guter Orientierungspunkt. In unmittelbarer Nähe der Festung befindet sich eine Brücke über den Inn, die mich direkt zum Bahnhof auf der anderen Seite bringt.

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Kufstein – Innbrücke und Festung

Wann es in die Brandenberger Alpen und auf die Rofanspitze bis hin zum Achensee weitergehen wird, kann ich noch nicht sagen. Ich habe die Fortsetzung durch das Karwendel bis hin zum Fuße der Zugspitze nach Ehrwald vorgezogen. Grund dafür ist die zweieinhalbjährige Sperre der Falkenhütte ab dem 11. September 2017 wegen Renovierungsarbeiten. Für Weitwanderer wird’s dadurch mit der Quartiersuche im Karwendel bis 2020 nicht einfacher.

Ein Gedanke zu „Nordalpenweg 01: zwischen Saalach und Inn“

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