Stadtwanderweg 3 – über Hameau und Dreimarkstein

Am vergangenen Wochenende ist erstmals in diesem Winter bis in die Stadt herunter Schnee gefallen und auch liegen geblieben. Das gibt mir immer eine gute Gelegenheit – soweit ich dienstfrei bin – auch im Winter am westlichen Stadtrand von Wien die Hänge zum Wienerwald hinauf zu  gehen ohne dabei im Morast zu versinken.

Mittwoch war es wieder soweit: Der Tag beginnt mit strahlendem Sonnenschein aber auch mit klirrender Kälte. Frühmorgens zeigt das Thermometer -13,8° C. Diesem Umstand und dem späten Dienstschluss vom Vortag ist es geschuldet, dass der „Spaziergang“ erst gegen 11 Uhr vormittags  bei der Endstelle der Straßenbahnlinie 43  in Neuwaldegg (oder laut Stadtplan in Dornbach, Neuwaldegg ist noch ein klein wenig außerhalb) beginnt. Kurzfristig erklärt sich auch Jazz Min (Jazzmin follows her heart) bereit, an diesem Tag mitzugehen.

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zwei Wanderer, die in die Kälte kamen

Wir umgehen zunächst den Park des Schlosses Waldegg links bis zu einem bald nach rechts abfallenden Fußweg und folgen diesem über eine Kuppe an den Ausläufern des Schottenwaldes bis wir bei der Marswiese die Unterführung der Höhenstraße erreichen. Wir befinden uns in der Schwarzenbergallee und rechts von uns liegt der gleichnamige Park. In der Allee, die ich auch in bunten Herbstfarben schon kenne, sind bei diesen Temperaturen nur wenige Leute unterwegs, diese dafür nicht nur per pedes, sondern auch mit Langlauflatten.

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noch nicht viel los in der Schwarzenbergallee

Nach der langen geraden Allee zweigen wir bei einem Teich nach rechts Richtung Hameauweg ab und schon bald beginnt der Weg anzusteigen.

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bereits am Anstiegsweg zum Hameau

Kurz vor Erreichen der Anhöhe des Hameau wird noch der Gränberg umgangen. Wir gelangen zu einer verschneiten Wiese mit Tischen  und Sitzbänken, die in wärmeren Jahreszeiten zum Verweilen und Jausnen einladen. Heute ist es aber trotz Sonnenschein viel zu kalt zum Sitzen. Auf dem Hameau (dt.: Weiler, Ansammlung von Hütten) befindet sich heute nur noch eine Schutzhütte der Wiener Naturwacht, welche auch sogleich erkundet wird.

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Hameau – Schutzhütte der Wiener Naturwacht

Während ich von oben die Aussicht über die Wiese genieße, sucht sich Jazz Min unten einen Platz in der Sonne

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Hameau – der sonnige Teil der Wiese

Sobald alle Fotos gemacht sind ziehen wir weiter. Die Gehzeit der Runde ist mit 3-4 Stunden in der Wanderbroschüre angegeben und wir wollen im Häuserl am Roan zwecks Stempeleinholung (nur ich) auch noch einkehren. Beim Verlassen der Wiese drehe ich mich noch einmal um und schieße dieses Foto.

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Abschied vom Hameau – Ast sucht Sonnenstrahl

Der Weg zur Stempelstelle ist nicht weit. Bei meinen Solotouren kam mir dieser Abschnitt um einiges länger vor. Eine befristete forstwirtschaftliche Sperre des Weges ist für uns nicht nachvollziehbar, weil keinerlei Waldarbeiter zu sehen oder zu hören sind. Denen ist wohl zu kalt, allerdings können wir später an anderer Stelle Spuren von Schlägerungen erkennen. Dort gibt es natürlich keine Wegsperre.

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vor dem Häuserl am Roan ist noch keiner erfror’n

Schon vorher habe ich recherchiert, dass die Hütte am Dreimarkstein an diesem Tag auch wirklich geöffnet ist. Damit steht einer Mittagsrast samt Aufwärmen nichts mehr im Wege und ich bekomme meinen Stempel.

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Eindrücke von nah und fern – so soll’s ja sein in diesem Blog

Wieder draußen, blicken wir über die hier vorbeiführende Höhenstraße auf die Stadt und das Tal, in dem Salmannsdorf und Neustift liegen bis zum gegenüber liegenden Michaelerberg. Die Sicht ist allerdings wegen des über dem Stadtzentrum befindlichen Dunstschleiers etwas eingeschränkt.

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der Fernsicht werden vom Dunst über der Stadt doch Grenzen gesetzt

Die Sonne hat für heute ihren Zenit bereits überschritten und es beginnt wieder abzukühlen. Nun wird es Zeit, wieder zum Ausgangspunkt zurückzukehren. Der Abstieg nach Salmannsdorf ist eher direkt, aber trotz Schnee gut begehbar. Es folgen kurze Passagen im Dorotheer- später dann im Michaelerwald.

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noch im Dorotheer- oder schon im Michaelerwald?

Via Geroldgasse stoßen wir wieder zur mittlerweile schattigen Schwarzenbergallee. Eine Pfeilmarkierung hin zum „Lacy Grab“ erweckt unsere Aufmerksamkeit. Wer bitte war Lacy? Die Antwort liefert mir Wikipedia: Franz Moritz Graf von Lacy (auch: Lascy, 1725-1801) war ein österreichischer Feldherr zur Zeit Joseph’s II und ließ auch das Schloss Wilhelminenberg erbauen.

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wieder beim Schlosspark

Das letzte Stück des Weges ist uns schon vom Start her bekannt. Wir müssen nur noch am Schlosspark Waldegg vorbei und durch die Waldegghofgasse hinab zur Straßenbahnlinie 43.

Fazit: Ein netter kurzer Spaziergang (gemessen am Maßstab eines Weitwanderers). Saukalt war’s zwar, dies konnte jedoch vom ungetrübten Sonnenschein wieder ausgeglichen werden. Die bereits drei Tage alte weiße Unterlage war noch nicht festgetreten und daher auch nicht glatt. Vielen lieben Dank an Jazz Min fürs Mitgehen und fürs Beisteuern einiger Fotos!

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